Diesen Versuch konnten wir leider nicht durchführen, da uns kein Luminol zur Verfügung stand. Trotzdem wollten wir auch einen Blutnachweis als Beispiel für naturwissenschaftliche Versuche in der Kriminologie vorstellen. Daher haben wir auf dieser Seite Beschreibung, Durchführung und Auswertung zusammengestellt, können dabei aber leider nicht auf eigene Erfahrungen zurückgreifen.
0,2 g Luminol (C8H7N3O2) („L-Aminophthalsäurehydrazid“)
Anleitung:
Man löst die 0,2g Luminol in der Natriumperoxid-Lösung
Man befüllt die Sprühflasche mit dem Gemisch
Mit der Sprühflasche wird die Lösung auf den zu untersuchenden Objekten verteilt
Bei Abdunklung des Raumes wird eine bläulich-weiße Lumineszenz sichtbar
Beobachtung:
Nur wenn es sich bei dem besprühten Stoff tatsächlich um Blut handelt, ist die Lumineszenz zu beobachten. Besprüht man einen anderen, Blut ähnlich sehenden Stoff mit der Luminol-Natiumperoxid-Lösung so ist keine Lumineszenz zu beobachten.
Lumineszenz von Luminol-H202 (Quelle: wikipedia)
Auswertung:
Zunächst schauen wir uns den Aufbau der einzelnen Stoffe, die bei dem Versuch eine Bedeutung haben, an:
(Die Grafiken stammen von wikipedia.de)
Luminol:
Gelblich bis grün schimmernde, in Wasser unlösliche feste chemische Verbindung
Kann unter Anwesenheit bestimmter Katalysatoren oxidiert werden
Wasserstoffperoxid:
Blassblaue, in verdünnter Form jedoch farblose, stabile Flüssigverbindung
Schwache Säure und gegenüber den meisten Stoffen ein sehr starkes Oxidationsmittel
Protohäm:
Die Protohäm-IX-Farnesyltransferase ist das Enzym in allen Lebewesen, dass die Umwandlung von Häm b zu Häm o katalysiert. Es ist also in den roten Blutkörperchen als Bestandteil des Hämoglobins enthalten.
Da Luminol als Reduktionsmittel und Wasserstoffperoxid als Oxidationsmittel fungieren, handelt es sich bei diesem Versuch im Wesentlichen um eine Redox-Reaktion. Dabei macht man sich in der Kriminalistik zu nutze, dass Luminol mit Oxidationsmitteln unter Emission von bläulichem Licht reagiert.
Diese Reaktion läuft jedoch nur sehr langsam ab, sodass man in der Praxis die Lumineszenz faktisch nicht beobachten kann. Bei Anwesenheit eines Katalysators (meist komplex gebundenes Fe2+) wird die Redox-Reaktion jedoch erheblich beschleunigt sodass man die Lumineszenz direkt beobachten kann. In unserem Fall übernimmt also das Protohäm (das ja im Kern ebenfalls ein Fe2+-Ion enthält) die Funktion des Katalysators.
Chemisch Betrachtet läuft die Oxidation des Luminols also wie folgt ab:
Für die Spurensicherung ist bei diesem Versuch besonders wichtig, dass einerseits bereits sehr geringe Mengen von Blut die beschriebene Luminol-Nachweisreaktion katalysieren und andererseits diese Lumineszenz wirklich sehr charakteristisch für Blut ist, da es nur wenige Katalysatoren für diese Reaktion gibt.. Allerdings sind Kupferionen ebenfalls ein Katalysator sodass darauf geachtet werden muss, dass kein Kupfer in die potentielle Blutspur gemischt ist.
Wichtig zu beachten ist weiterhin, dass es sich bei diesem „Test auf Blut“ um einen sogenannten unspezifischen Blutnachweis handelt. Nicht nur die menschlichen Blutkörperchen sondern auch die von Tieren enthalten Protohäm, sodass auch tierisches Blut Lumineszenz hervorruft. Daher gibt es ergänzend zu diesem „Test auf Blut“ einen „Test auf humanes Blut“, den sogenannten spezifischen Nachweis von humanem Hämoglobin. Dies ist ein eindeutiger immunologischer Test, bei dem es keine falschen positiven Ergebnisse z.B. mit Tierblut gibt.
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Hallo Wenke,
ich habe Ihre Nachricht erhalten und auch versucht darauf zu antworten. Mein Email-Programm sagt mir aber, dass Ihre Email-Adresse nicht erreichbar ist. Liegt vllt ein Tippfehler vor?
Gruß, Jan