Versuch 1: Nachweis von Fingerabdrücken durch Ruß
Material:
ein wenig Rußpulver
Rougepinsel mit weichen Pinselhaaren
Spurträger (zB. Tisch)
Anleitung:
1. Man reinigt den Tisch gründlich
2. Man bringt einen Fingerabdruck auf den Tisch und merkt sich diese Stelle
3. Man bringt ein wenig Ruß auf den Fingerabdruck
4. Man verreibt das Rußpulver mit dem Rougepinsel auf dem Fingerabdruck
Beobachtung:
Hat man den Fingerabdruck nicht durch zu viel Reibung mit dem Rougepinsel zerstört, so wird der Fingerabdruck in schwarz sichtbar. Es liegt im eigenen Ermessen, wie viel Rußpulver man benutzt und wie häufig man mit dem Rougepinsel über den Fingerabdruck streicht, um einen geeigneten Kontrast zu erreichen.
Auswertung:
Da Ruß aus ganz vielen kleinen Nanokügelchen besteht und gute Adhäsionseigenschaften (durch molekulare Wechselwirkungen in den Grenzflächenschichten wird ein mechanischer Zusammenhalt der Stoffe erzielt) besitzt, setzt sich das Rußpulver an der Oberfläche des Fingerabdrucks fest.
Um eine Tatortspurenkarte zu erstellen, würde man den Fingerabdruck mithilfe von Klebefolie auf ein weißes Blatt Papier aufbringen. Dabei kann es passieren, dass der erste Abdruck zu intensiv wird, sodass man den Fingerabdruck ein zweites Mal auf Klebefolie aufbringen muss, um ihn anschließen auf ein neues weißen Blatt Papier aufzukleben. Ein Nachteil des Rußpulvers ist es, dass ein Fingerabdruck auf einem dunklen Spurenträger nicht sichtbar gemacht werden kann.
Hinweis:
Handelt es sich um feuchte Spuren, so sollte man eine Mischung aus Rußpulver und Eisen(III)-oxid verwenden, damit die Spur nicht so schnell verschmiert, denn durch das Eisen(III)-oxid wird ein höheres spezifisches Gewicht erreicht, sodass eine stärkere Haftung ersteht.
Handelt es sich um fetthaltige Spuren, so sollte man eine Mischung aus Rußpulver und Reisstärke verwenden, weil die Reisstärke die Feuchtigkeit aufsaugt, sodass das Gemisch trockener wird und besser an dem Fett der Spur haften kann.