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Versuch 4: Nachweis mit Iod

Sichtbarmachen von Fingerabdrücken mit Iod


Versuch bitte nur unter einem Abzug durchführen!

Chemikalien/Material:

Iod in festem Zustand (Kristalle oder Pulver)

Sand

 

Geräte:                                                                                


Heizplatte

Becherglas

Löffel

Tiegelzange

Spurträger (z.B. ein weißes Blatt Papier)

 

 

Anleitung:


1.      Es wird ein bisschen Sand in ein kleines Becherglas gegeben. (Soll für eine gleichmäßigere, allmähliche Erwärmung des Iods sorgen)

2.      Das Becherglas wird auf die Heizplatte gestellt.

3.      Zu dem Sand in dem Becherglas fügt man mit dem Löffel eine winzige Menge Iod hinzu.


  

 4.      Es wird ein Fingerabdruck auf einem weißen Blatt Papier hinterlassen.

 

  5  Die Heizplatte wird angemacht.

6.    Der Spurenträger wird mit der Tiegelzange über das sich allmählich erhitzende Becherglas gehalten, sodass der Fingerabdruck, der nach unten zeigt, mit Iod bedampft wird. Bitte darauf achten, dass der Spurenträger nicht zu lange den Dämpfen des Iods ausgesetzt wird, da sich sonst der komplette Spurenträger braun färbt.

7.      Nach erfolgreicher Bedampfung möglichst schnell das restliche Iod wieder von der Heizplatte nehmen und abkühlen, da sich sonst unnötig Iod im Abzug absetzt.

  


 

Beobachtungen:


1.      Nach kurzer Zeit steigen violettfarbene Ioddämpfe auf.

2.      Der Spurenträger färbt sich dort, wo der Fingerabdruck aufgebracht wurde, bräunlich.

3.      Der Fingerabdruck wird mit seinen Papillarrillen sichtbar.

4.      Der Iod-Abdruck ist schon wenige Tage später wieder vom Papier verschwunden.


  

 

Auswertung:


Iod (standardsprachlich auch Jod):

Iod ist ein Element der 7. Hauptgruppe des Periodensystems der Elemente und damit ein Halogen. Bei Raumtemperatur ist Iod ein Feststoff (Schmelzpunkt: ~ 113 °C). Iod ist unpolar und demzufolge schlecht wasserlöslich, geht aber sehr gut Lösungen mit Ethanol und anderen organischen Lösungsmitteln ein.


Erklärung der Beobachtungen:

Da Iod schon bei Raumtemperatur allmählich sublimiert (vom festen in den gasförmigen Zustand wechselt) haben sich in unserem Versuch violette Dämpfe gebildet. Durch die Herdplatte wird dieser Vorgang noch einmal beschleunigt, sodass der Versuch weniger Zeit in Anspruch nimmt.

Das aufsteigende gasförmige Iod wird dann in den Fettbestandteilen, die im Schweiß des Fingerabdrucks vorhanden sind, gelöst. Dies ist auf die Unpolarität und die guten Adhäsionskräfte des Stoffes zurückzuführen, die allgemein eine gute Löslichkeit in organischen Stoffen wie Fetten oder Alkoholen ermöglichen. Der Fingerabdruck wird schließlich, in braun gefärbt, sichtbar.

Dieser Abdruck, der zunächst gut sichtbar ist, verblasst innerhalb weniger Stunden oder Tage wieder, da das Iod nach wie vor bei Zimmertemperatur sublimiert. Dadurch eignet sich diese Iodbedampfung auch bei Dokumenten, die nicht zerstört werden dürfen, da sie einige Tage nach dem Versuch wieder in ihrem vorherigen Zustand sind und im Idealfall keine Iodrückstände zurück bleiben.

 


Hinweis:

Der Iodversuch eignet sich nicht für rotbraune Spurenträger, weil der Fingerabdruck, der in rotbraun sichtbar wird, auf dem Untergrund nicht zu sehen sein wird.

 

Eigene Erfahrung:

Der Iodversuch macht Fingerabdrücke sehr gut und zuverlässig sichtbar und hinterlässt dabei über einen längeren Zeitraum gesehen keine Rückstände auf dem Träger.





Sichtbarmachung von Fingerabdrücken mit Iod und Kartoffelstärke

Achtung: Versuch NICHT erfolgreich!!!


Ziel dieser Modifikation des Iodversuchs ist es, den Abdruck länger zu konservieren. Durch die Verwendung von Kartoffelstärke soll der Fingerabdruck länger sichtbar bleiben.


Versuch bitte nur unter einem Abzug durchführen!


Chemikalien/Material:                                


Iod

Kartoffelstärke

 

Geräte:


Heizplatte

Löffel

Mörser

Becherglas                                                             

Löffel

Spurenträger (z.B. ein weißes Blatt Papier)

Tiegelzange


Anleitung:


1.      Es wird ein Fingerabdruck auf einem weißen Blatt hinterlassen.


 2.      Kristalines Iod wird in einen Mörser gegeben.

 

 

3.      Mit dem Stößel wird das kristaline Iod zerkleinert.

4.      Das zerkleinerte Iod wird mit der Kartoffelstärke im Verhältnis 1:10 (Iod : Stärke) vermischt.
 

   

5.      Das Gemisch wird in ein Becherglas geschüttet.

6.      Das Becherglas wird auf die Heizplatte gestellt.

7.      Die Heizplatte wird angemacht.

8.      Der Spurenträger wird mit dem Fingerabdruck nach unten über das Becherglas gehalten. Bitte darauf achten, dass der Spurenträger nicht zu lange den Dämpfen des Iods ausgesetzt wird, da sonst sich der komplette Spurenträger sonst braun färbt.

 

 

Beobachtungen:


Nach kurzer Zeit steigen violettfarbene Ioddämpfe auf.

2.      Der Spurenträger färbt sich dort, wo der Fingerabdruck aufgebracht wurde, bräunlich.

3.      Der Abdruck verschwindet genauso schnell.

 

 

Auswertung:


Die Erklärung der ersten beiden Beobachtungen ist dieselbe, wie beim Ausgangsversuch:

Da Iod schon bei Raumtemperatur sublimiert (vom festen in den gasförmigen Zustand wechselt) haben sich auch in unserem Versuch violette Dämpfe gebildet. Das gasförmige Iod löst sich dabei an den Fettbestandteilen, die im Schweiß des Fingerabdrucks vorhanden sind, weil Iod unpolar ist. Der Fingerabdruck wird schließlich, in braun gefärbt, sichtbar.http://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/thumb/a/a0/IodStaerke2.svg/180px-IodStaerke2.svg.png

Anders als bei Wikipedia angegeben brachte die Beimengung von Kartoffelstärke nicht den gewünschten Erfolg. Wir haben diesen Misserfolg darauf zurückgeführt, dass Iod und Stärke nur in einer Lösung zusammenwirken und dann eine Einlagerung der Iod-Ionen in die Helix der Stärke stattfindet.

 

Durch eine starke Erhitzung wird diese Einschlussverbindung zudem wieder zerstört. Wir konnten leider nicht weiter probieren, wie man diesen Versuch modifizieren kann, um doch eine Konservierung zu erreichen. Wahrscheinlich müsste man eine Lösung aus Iod und Stärke, in der sich dann diese Einschlussverbindungen gebildet haben, direkt auf den Abdruckträger bringen. Dieser wäre dann jedoch zerstört.

 

Es gibt aber weitere Möglichkeiten um einen Iod-Abdruck zu fixieren: Man kann den Träger zum Beispiel luftdicht zwischen zwei Glasplatten einspannen und so ein erneutes Sublimieren des Iods verhindern. Die einfachste Methode ist natürlich das Abfotographieren, aber auch das Beimischen von Eisenoxid (Rost) soll fixierend wirken.



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  Hallo Wenke,
ich habe Ihre Nachricht erhalten und auch versucht darauf zu antworten. Mein Email-Programm sagt mir aber, dass Ihre Email-Adresse nicht erreichbar ist. Liegt vllt ein Tippfehler vor?
Gruß, Jan
 
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